Wie ich zum Krippenbau kam

Wie bereits erwähnt faszinieren mich Krippen schon seit frühester Kindheit, ein katholischer Familienhintergrung tat da natürlich sein übriges. So baute ich schon im zarten Alter von 6 Jahren für die Krippe meiner Eltern eine neue Fahrgelegenheit für die Heiligen 3 Könige: Eine Lok plus Wagon  aus Legosteinen (der Orientexpress)… und da ich es ungerecht fand, daß der gute Josef immer laufen musste, während Maria ja ihren Esel hatte, baute ich aus dem gleichen Material für ihn noch einen schönen Sportwagen. Meine Eltern jedoch bremsten meine frühe Kreativität aus und meinten, dass Legosteine bei Ihren Gips-Krippefiguren nichts verloren hätten……und eine Lok nebst Sportwagen wohl nicht ganz in die Zeit von vor 2000 Jahren passen würden. Damals stießen diese Argumente jedoch bei mir altersbedingt noch auf Unverständnis.

Es war wohl das Jahr 1979 als mein Durchbruch als „Familien-krippenaufbauer“ kam. Am heiligen Abend des besagten Jahres versuchte mein Vater, der bisher immer die Krippe aufgebaut hatte, 2 Stunden lang den Weihnachtsbaum kerzengerade in den Christbaumständer zu montieren, jedoch lagen die Vorstellungen meiner Mutter und meines Vaters was nun „Gerade“ ist um ca. 15 cm auseinander (an der Spitze gemessen). Entnervt hatte mein Vater an diesen Tag keine Lust mehr die Krippe aufzubauen, so ergriff ich meine Chance. Seit diesem Zeitpunkt war ich alleinverantwortlich für den Aufbau der Familien-Gips-Krippe. Jedoch wurde auch hier nach wie vor meine Kreativität stark reglementiert…Meine schöpferische Kraft durfte ich lediglich in Krippenzäunen aus Sperrholz, Bachläufen aus Lametta (würg!) und Tannenzapfen die an der Spitze grün angemalt waren entfalten (diese Tannenzapfen sollten wohl Büsche bzw. Bäume imitieren ..oder ganz einfach nur Tannenzapfen die oben grün angemalt waren).

Natürlich versteht es sich dann von selbst, dass ich durch diese elterliche-krippenbauliche-Kreativitätsbremse einfach irgendwann von meinen Erzeugern wegziehen musste.. ok sicherlich gab es da auch noch ein zwei andere Gründe. 

Nun ist im Laufe der Jahre aus dem "Krippenaufbau am Heiligabend" ein Hobby geworden das mich das ganze hindurch Jahr, mal mehr oder weiniger intensiv, begleitet. Leider ist auch meine freie Zeit zwischen Familie, Beruf und Haus stark reklamiert. Manchmal wäre es schön wenn der Erdentag mehr als 24 Stunden hätte, so bliebe mehr Zeit für das Hobby.... (z.B. dauert ein Venus-Tag 243 Erd-Tage ...nah...das wäre doch zeitlich eine echte Alternative, oder?)